Abstract: 20. Jahrgang (2024), Heft 1 / Artikel 2

Zusammenfassung
Generative KI hat erhebliches Aufsehen erregt und macht es erforderlich, dass sich Akteur:innen im Bildungskontext mit den Möglichkeiten und Herausforderungen dieser Technologie auseinandersetzen, deren Einsatz kritisch hinterfragen und Einsatzmöglichkeiten ausloten (Deutscher Ethikrat, 2023).Im Rahmen des BMBF-geförderten Verbundvorhabens tech4compKI sollen Innovationspotenziale digitaler Hochschulbildung mit Schwerpunkt auf Künstlicher Intelligenz (KI) identifiziert werden. Eine wesentliche Frage dabei ist, wie (KI-gestützte) Bildungstechnologien didaktisch, technisch und organisational gestaltet und implementiert sein sollten, um eine möglichst hohe Zahl an Studierenden beim Kompetenzerwerb zu unterstützen. Ein Element dabei ist die (inhaltliche) Begleitung Studierender im Sinne einer Beratung mit dem Ziel, einen als problematisch erlebten Zustand zu klären (Schwarzer & Buchwald, 2009).Von zentraler Bedeutung in diesem Zusammenhang ist ein Chatbot, der auf Basis des Large Language Models (LLM) GPT entwickelt wurde und aktuell Antworten auf inhaltliche und organisatorische Fragen geben kann (Pengel et al., i.E.). Es stellen sich nach ersten Tests nun die Fragen, welche bewährten Prinzipien der Beratung beim Chatbot-Design berücksichtigt werden sollten und wie diese Prinzipien in Anforderungen zur Entwicklung einer Berater-Persona überführt werden können, um konkrete Chancen und Herausforderungen des Einsatzes Generativer KI im Rahmen digital-gestützter Beratung als Teil mentorieller Unterstützung zu identifizieren.Dieser Beitrag gibt zunächst einen Überblick über die digitale Lernunterstützung in einem bildungswissenschaftlichen Modul im Lehramtsstudium und stellt erste Überlegungen zur Beantwortung der Fragen vor. Darüber hinaus wird skizziert, wie die Umsetzung und Evaluation des Angebotes aus Expert:innensicht erfolgen könnte.

Schlüsselwörter
Generative KI, Künstliche Intelligenz in der Hochschullehre, Onlineberatung und Chatberatung, Berater-Persona, Digitale Lernunterstützung, Evaluation von Bildungsangeboten

Abstract
The use of Generative AI has generated significant interest. This necessitates that actors in the educational context engage with the possibilities and challenges of this technology, critically evaluate its use, and explore potential applications (German Ethics Council, 2023).The BMBF-funded joint project tech4compKI aims to identify the innovation potential of digital higher education, with a focus on artificial intelligence (AI). A crucial consideration is how to design and implement educational technologies supported by AI in a didactic, technical, and organizational manner to aid the acquisition of skills by the maximum number of students. One aspect of this is providing content-related support to students through counseling, aimed at clarifying problematic situations (Schwarzer & Buchwald, 2009).A chatbot developed using the Large Language Model (LLM) GPT is of central importance in this context. It can currently provide answers to content-related and organizational questions (Pengel et al., n.d.). After conducting initial tests, the question now arises as to which proven counseling principles should be considered in chatbot design and how these principles can be translated into requirements for the development of a counselor persona. This will help identify concrete opportunities and challenges of using generative AI in the context of digital-supported counseling as part of mental health support.
This article presents an overview of digital learning support in an educational science module in the teacher training programme. It also outlines initial considerations for answering the questions and how to implement and evaluate the programme from an expert perspective. 

Keywords
Generative AI, Artificial intelligence in university teaching, Online counseling and chat counseling, Counselor persona, Digital learning support, Evaluation of educational offers